Podcasts aufnehmen, Fernsehbeiträge produzieren, klassisch journalistisch schreiben lernen oder historische Erklärvideos selbst erstellen – Das kann man nicht nur beim UNIversum, sondern auch in den praktischen Übungen der Fachjournalistik. Studierende der Fachjournalistik können hier aus einer Bandbreite an Übungen auswählen, die von Fachleuten aus der Medienbranche angeboten werden und erste journalistische Arbeitsproben sammeln. Der Kontakt zu professionell ausgebildeten Journalist:innen kann von großem Vorteil sein, wenn man später selbst in der Branche arbeiten möchte.

Dieses Semester wurde unter anderem eine Fotojournalismus-Übung von der Fotografin Maria Irl angeboten. Ihr Fokus liegt im Bereich der Dokumentar- und Porträtfotografie. Sie fotografiert regelmäßig für überregionale Zeitungen wie der FAZ, DER SPIEGEL oder auch DIE ZEIT.

Wir haben während des Seminars die Handhabung unserer Kameras kennengelernt, eine Einführung in den Beruf von Fotojournalist:innen erhalten und herausgefunden, wie wir selbst eine Fotoreportage, -serie oder -essay selbst vorbereiten und fotografieren können. Das Thema, zu dem wir fotografieren sollten, lautete „Zuhause“, das wir alle unterschiedlich umgesetzt haben. Dabei ist unter anderem diese Arbeit entstanden:

Ich wollte unter dem Thema „Zuhause“ einen Bereich in den Blick nehmen, der für mich persönlich erst auf den zweiten Blick sichtbar geworden ist: das zu Hause von sogenannten „Nutztieren“. Wenn wir an ein Zuhause von Tieren denken, fallen uns wahrscheinlich zuerst die Tiere ein, die wir als Haustiere bezeichnen würden, oder auch Tiere, die im Tierheim untergekommen sind. Das „Zuhause“ von Nutztieren in Deutschland sieht jedoch weitaus anders aus und beschränkt sich in beinahe jedem Fall auf einen kleinen Quadratmeter Beton in einer großen Lagerhalle.

Stattdessen wollte ich ein Projekt finden, in denen Nutztieren ein artgerechtes Lebensumfeld geboten wird, um einen Alternativvorschlag aufzuzeigen, wie Tierhaltung ebenfalls aussehen könnte (und sollte).

Die Hardtgärten, ein Kinder- und Jugendbauernhof am Rande von Gießen, kommt ziemlich nah an diese Vorstellung heran. Hier leben mehrere Bienenvölker, vier Schafe, vier Hühner und drei Gänse mit viel Platz zum Dösen, scharren, picken, Eier legen und spielen. Das Projekt befindet sich im Aufbau und soll einer heranwachsenden Generation einen artgerechten Umgang mit Tieren vermitteln.

  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese
  • Foto: Lena Neese

2018 stand auf dem Gelände lediglich eine einzelne Lagerhalle. Im Sommer haben nun erste Veranstaltungen wie Bastel-, Koch-, oder Nistkasten-Bau-Workshops stattgefunden.

Ich konnte bei meinen Besuchen verschiedenste Bereiche der Hardtgärten kennenlernen und hatte das Glück, die Honigernte fotografieren zu können, die sich nur zwei Mal im Jahr ereignet (Bild 3 und 4). Die Bienen leben hier in kleinen Völkern und bestäuben unter anderem die Gärten. Da jede Fotostrecke auch ein/e Protagonst:in braucht, habe ich die Fachanleiterin Astrid Laucht bei ihrem Tagesablauf begleitet (Bild 2). Während eines gewöhnlichen Arbeitstages betreut sie mehrere sogenannte „AGHs (Arbeitsgelegenheiten) der IJB (Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung). Eine dieser AGHs befindet sich in den Hardtgärten. Hier arbeiten zurzeit vier Menschen, die in der Gartenpflege ausgebildet werden. Eine weitere AGH der IJB ist der GaLa, der Gartenlandschaftsbau. Auch diese leitet Astrid Laucht. Sie betreut in dieser AGH sechs Personen, die unter anderem aus ökologischen Gründen an unterschiedlichen Orten in der Nähe von Gießen Flächen freischneiden (Bild 13). Das Projekt beherbergt außerdem verschiedenste Gärten. Im Bauerngarten werden auf 400 m2 Gemüse angebaut, das später im Weck-Eck oder der Hofküche verbraucht wird. Es wurden Themengärten, wie ein Teegarten oder Saisongärten, in denen saisonales Obst und Gemüse angebaut wird, angelegt.

Die Hardtgärten sind jetzt schon ein Projekt, das aufzeigt, wie das Verhältnis zu unserer Umwelt und ihren Lebewesen aussehen sollte.In Zukunft werden hier noch vermehrt Ideen ausgetauscht und Workshops veranstaltet werden, die einer heranwachsenden Generation vermitteln können, wie man bewusster mit der Welt um einen herum umgehen kann.

Lena Neese

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert